Grundsätzliches

Für ein vertrauensvolles Gespräch ist es wichtig, dass die "Chemie" zwischen den Gesprächspartnern stimmt. Dies wird vor allem dann der Fall sein, wenn sich beide in dem, was ihnen wichtig ist, möglichst ähnlich sind. Gehen die Gesprächspartner von völlig unterschiedlichen Welt- und Menschenbildern aus, ist es viel schwieriger, zu einem fruchtbaren Dialog zu kommen. Aus diesem Grund gebe ich hier Einblick in einige Gedanken, die mir wichtig sind.

Als Christ glaube ich, dass der Mensch im Allgemeinen und seine Psyche im Besonderen nicht Produkt einer Kette von Zufällen ist, sondern dass er von einem höchst intelligenten Designer mit besonderen Potenzialen ausgestattet worden ist, die ihn grundsätzlich - zur eigenen Freude und zur Freude anderer - in die Lage setzen, für sein Leben Verantwortung übernehmen zu können.

Fünf Entscheidungsdimensionen scheinen dabei wichtig zu sein:

  1. Menschen können sich bemühen, das, was sie "innerlich" - subjektiv - empfinden, denken, wünschen, wollen und für "richtig" halten, aufrichtig bzw. wahrhaftig offen zu legen. Sie können sich aber auch entscheiden, ihre wahren Absichten und Motive zu verbergen, wenn sie dies für "nützlich" halten.
  2. Menschen können sich entscheiden, Fakten zur Kenntnis zu nehmen und sich darum bemühen, ihr subjektives Weltbild entsprechend der objektiven Faktenlage weiter zu entwickeln. Sie können sich aber auch entscheiden, unbequeme Erkenntnisse zu verdrängen, "Falsches" beizubehalten und als "Richtiges" auszugeben, wenn sie dies für "nützlich" halten.
  3. Menschen können sich entscheiden, Freiheitsspielräume fair mit anderen Menschen zu teilen, damit auch diese sich entfalten können. Menschen können sich aber auch entscheiden, andere zu unterdrücken, wenn sie dies für "nützlich" halten.
  4. Menschen können sich bemühen, anderen Menschen "warm" zu begegnen und ihnen einen "Vertrauensvorschuss" zu geben. Sie können sich aber auch entscheiden, distanziert zu bleiben und eher nichts in Beziehungen zu investieren.
  5. Menschen können sich entscheiden, Ordnungssysteme zu respektieren und sie zu unterstützen. Sie können sich aber auch entscheiden, gegen etablierte Regeln zu opponieren und gegebene Ordnungen zu ignorieren.

Die Ideale, auf die die menschlichen Potenziale ausgerichtet sind, stellen gleichzeitig psychische "Grundbedürfnisse" dar, die wir in unseren Beziehungen an unsere Mitmenschen herantragen:

Wir brauchen es, dass unsere Beziehungspartner wahrhaftig sind und uns nicht manipulieren (1). Wir brauchen es, dass sie uns gegenüber Zutreffendes sagen und uns nicht belügen (2). Wir brauchen es, dass sie uns Freiheitsspielräume gewähren und uns nicht unterdrücken (3). Wir brauchen es, dass sie uns verlässlich wertschätzend begegnen und nicht wechselhaft oder ablehnend (4). Schließlich brauchen wir es, dass sie um uns herum "geordnete Verhältnisse" schaffen oder zulassen und nicht stattdessen Willkür und Chaos unterstützen (5).

Werden (oder wurden früher) unsere Grundbedürfnisse nicht oder nur unzureichend befriedigt, so sind unsere Integrität, unsere Orientierungsmöglichkeit, unsere Entfaltungsmöglichkeit, unser Selbstwertgefühl und Grundvertrauen sowie unser Geborgenheitsgefühl angegriffen.

Verwirrung, Verunsicherung, Wut, Hoffnungslosigkeit, Selbstunsicherheit, Bindungsunfähigkeit, Hass, Angst, etc. verleiten uns zu negativen Festlegungen, die uns unser Handeln diktieren. Es fällt uns immer schwerer, uns - bemüht um die genannten Ideale - "vernünftig" zu verhalten. Unsere "Innere Kraft" (Resilienz) ist überbeansprucht und wir werden unausgeglichen.

Ziel meiner Beratung ist es, Menschen dabei zu unterstützen, sich aus dem Griff negativer Erfahrungen zu lösen, um wieder authentisch und kraftvoll handeln zu können.

Du kannst nicht verhindern, dass ein Vogelschwarm über deinen Kopf hinwegfliegt.
Aber du kannst verhindern, dass er in deinen Haaren nistet.